Ein neuer Kurzfilm zeigt, wie aus dem Flumserberger Bauernsohn René Wildhaber ein erfolgreicher Mountainbike-Profi wurde, der auf sämtlichen Kontinenten Rennen fuhr, in Filmen mitwirkte und doch immer wieder in seine Heimat zurückkehrte.
René Wildhabers Leben ist Stoff für Legenden. Aufgewachsen ist er in Flumserberg als jüngster Sohn einer Bergbauernfamilie. Sport hatte keine Bedeutung im Hause Wildhaber, ein Fahrrad gab es auf dem Hof nicht. Trotzdem lernte René irgendwie Radfahren und kam eines Tages auf wundersame Weise zu seinem ersten Velo. Doch auch von da war es ein weiter Weg zum Weltklasse-Mountainbiker, der er als Erwachsener werden sollte.
Wo René sein erstes Fahrrad fand, was er damit anstellte, wie er sich in Eigenregie neben der Schreinerlehre im Cross Country Mountainbiking nach vorne kämpfte, wie er auf den Geschmack des Downhill Racing kam und schliesslich einer der Besten der Welt wurde, worum es ihm beim Mountainbiken wirklich ging und warum er seiner Heimat treu blieb, auch wenn er rund um den Globus die spektakulärsten Trails fuhr – all das zeigt der Film «René Wildhaber – Born to ride». Er erzählt die Geschichte eines aussergewöhnlichen Sportlers und Charakters, von seinen Wurzeln bis zu seinen jüngsten Projekten.
Heimlicher Star des Films ist der sechsjährige Gian Andrea Girardi aus Plons, der René Wildhaber als kleinen Jungen darstellt. Natürlich kommt auch die Mountainbike-Action nicht zu kurz. Archivbilder von «Wildi» als Rennfahrer, Protagonist in Mountainbike-Filmen und als Mountainbike-Lehrer sowie neue Aufnahmen verdeutlichen, wie erstaunlich der Weg ist, den der Flumserberger zurückgelegt hat. Gedreht wurden die Kindheitsszenen auf zwei Bauerngütern, auf denen René aufwuchs und die heute von seinen beiden älteren Brüdern bewirtschaftet werden. Der Protagonist selber findet: «Gian Andrea spielt meine Unbekümmertheit und Freiheit auf dem Bauernhof hervorragend. Die Drehorte haben sich nur wenig verändert seit meiner Kindheit und deshalb kommt der Film meiner Erinnerungen doch recht nahe.»
Dass eine so vielfältige Karriere wie jene Wildhabers, auch Schwierigkeiten bereiten kann, erlebte Stefan Michel, der ihn seit vielen Jahren kennt und das Drehbuch schrieb: «Einen Film über Renés Leben zu machen, ist etwas undankbar, weil man viel mehr gute Geschichten weglassen muss, als man in den Film aufnehmen kann.» Noch viel mehr Zeit verbrachte Filmer und Fotograf Christophe Margot mit René Wildhaber: «Ich arbeite seit 15 Jahren immer wieder mit René zusammen. Endlich gibt es ein Film über sein Leben. Ich bin sehr stolz, dass ich dazu beitragen darf – das ist schon jetzt mein Lieblingsprojekt mit ihm.»
Am Sonntag, 18.10.2020 wurde der Film zum ersten Mal der Öffentlichkeit gezeigt, natürlich am BikerBerg Flumserberg, dessen Trails René Wildhaber gestaltet und massgeblich mitgebaut hat. Kleingruppe um Kleingruppe sah sich den gut achtminütigen Film an, über 150 Personen waren es am Ende, darunter Freunde, die der demnächst 44-jährige Flumserberger seit seiner Jugend nicht mehr gesehen hatte. «Rückblickend ist mein Leben doch recht erstaunlich verlaufen. Es gibt rote Fäden, doch auch sehr viel Veränderungen und es wühlt mich emotional etwas auf darauf zurück zu blicken.» Es würde niemanden überraschen, wenn er in den nächsten Jahren weitere unerwartete Ideen umsetzen würde.
Wortbüro Stefan Michel
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